Sommerinterview mit Cheftrainer Thomas Loch

Vor dem letzten Training, bevor die neue Saison startet, stellte sich der Cheftrainer des SuS Scheidingen, Thomas Loch, den Fragen der Redaktion. Mit dem Trainer der 1. Mannschaft sprach Redakteur und Administrator in Personalunion Franz-Josef Berz. Da sich Beide Jahre lang kennen, sind sie in der Anrede natürlich beim „Du“ geblieben.

Redaktion: Thomas, kannst du eigentlich genau sagen wie viele Jahre du schon beim SuS bist?

Thomas Loch: Da muss ich erst einmal nachrechnen. Das könnten 7 Jahre sein. Oder sind es nur 6 Jahre? Das spielt aber auch keine Rolle.

Redaktion: Du hast ja einiges beim SuS erlebt! Den Niedergang, Abstiege und das ganze Mannschaften verschwanden. Ihr wurdet bis zur C-Kreisliga durchgereicht. Was war deine Motivation immer weiter zu machen? 

Thomas Loch: Es war das ganze Umfeld in Scheidingen. Viele junge Leute, ein Vorstand auf den man sich verlassen kann, und der einen sehr ruhigen und herzlichen Umgang mit mir und der Mannschaft pflegt. Ich war mir sicher das die Mannschaft Potenzial hat.

Redaktion: 2015 seid ihr aus der C-Kreisliga wieder aufgestiegen. Der SuS und der SC Lippetal 2 haben diese Liga nach Belieben beherrscht. Hattest du jemals Zweifel an der Mission Titelgewinn?

Thomas Loch: Am Titelgewinn schon, aber das wir in dem Jahr aufsteigen, daran habe ich nie gezweifelt. Wir waren ja auch die beiden Jahre davor schon sehr nah dran.

Redaktion: Wo wäre der Trainer  Thomas Loch Heute, wenn der Aufstieg verpasst worden wäre?

Thomas Loch: Wahrscheinlich immer noch hier beim SuS.

Redaktion: In der letzten Saison habt ihr als Aufsteiger einen sensationellen dritten Platz belegt. Durch die Hinrunde seid ihr gefegt wie ein Wirbelwind. Da dachten schon viele an die A-Kreisliga. Die Rückrunde war dann sehr durchwachsen oder durchschnittlich. Woran lag das nachlassen in der Rückrunde?

Thomas Loch: Mir war nach der Vorbereitung eigentlich klar, dass wir oben mitmischen. Ich habe auch mit dem Aufstieg geliebäugelt. Schade, dass es nicht geklappt hat. Das die Rückrunde bescheiden war hat mehrere Gründe. Wir haben die 2. Mannschaft gegründet. Da mussten einige Spieler häufiger doppelt ran. Hinzu kamen großes Verletzungspech. Die Hallensaison war extrem lang. Die werde ich so nicht mehr spielen lassen. Und manchmal fehlte uns auch die Schützenhilfe. Die Ein oder andere Mannschaft hätte unsere Konkurrenz  ruhig mal schlagen dürfen.

Redaktion: Die Mannschaft ist sehr jung. Viele von ihnen hast du in den letzten Jahren geformt. Liegt dir der Umgang mit jungen Spielern?

Thomas Loch: Ich arbeite sehr gerne mit jungen Spielern und entwickele sie gerne weiter. Die Voraussetzung ist natürlich, dass sie das auch wollen. Und in Scheidingen sind viele junge Leute, die das möchten.

Redaktion: Positiv fällt allen Betrachtern auf, dass die Mannschaft eine echte Einheit ist. Nicht nur auf dem Platz sondern auch im privaten Bereich. Z.B. die Fahrten nach Malle hat es Jahre in Scheidingen nicht gegeben. Musstest du die Mannschaft dahin lenken, oder kam das von alleine?

Thomas Loch: Einige Dinge muss man einfach vorleben. Den Umgang miteinander etc. Hier im Umfeld rennt auch keiner rum, der permanent auf der Mannschaft rumtrampelt. Einige Dinge waren auch schon vorhanden. Viele Spieler haben in der Jugend jahrelang zusammen gespielt. Und andere Dinge haben sich dann entwickelt. Die erste Mallorcatour hat die Spieler  dann völlig zusammen geschweißt. Das war gut, dass der Verein die Fahrt gefördert hat. Wir haben uns das aber auch erarbeitet. Leider ist es  ja auch vorgekommen, dass sich Neuzugänge als nicht so charakterfest herausstellten. Die muss man einfach schnell aussortieren. Das haben wir ja auch öfters gemacht. Und dann hat man irgendwann so eine Einheit.

Redaktion: Seit 2015 hat der SuS endlich wieder eine 2. Mannschaft. An dem Aufbau hast du maßgeblich mitgewirkt. Du beobachtest sie, wann immer du kannst. Bist du mit der Entwicklung der Truppe zufrieden?

Thomas Loch: Die 2. Mannschaft ist in Ordnung. Die Leistung im ersten Jahr ist schon respektabel. Schade, dass sie den Gang in die D-Kreisliga nicht verhindern konnten. Wir trainieren ja viel zusammen. Daher kenne ich sie sehr genau.

Redaktion: Als langjähriger Beobachter des SuS ist mir das sehr gute Verhältnis zwischen der Ersten- und der Zweiten Mannschaft nicht verborgen geblieben. Ein solch gutes Verhältnis zwischen den Mannschaften gab es beim SuS noch nie! Gibt es da ein Patentrezept?

Thomas Loch: Nein, dass gibt es nicht. Das liegt an den Leuten selber. Letztes Jahr waren wir ja noch eine Einheit. Diese war allerdings zu groß. Dieses Top-Verhältnis zwischen Erster- und Zweiter Mannschaft hat nicht jeder Verein. Bei manch anderen Clubs ist sogar genau das Gegenteil der Fall. So ist das natürlich schöner und erleichtert uns Trainer die Sache ungemein. Ich habe ja auch ein super Verhältnis zu Dirk Hoffmann. 

Redaktion: Wie stellst du dir die kommende Saison vor, und was sind eure Ziele?

Thomas Loch: Die kommende Saison wird für uns wesentlich schwieriger. Marcus Gerstmann wird uns fehlen. Die Aufstiegseuphorie ist verflogen. Uns wird keiner mehr unterschätzen. Alle Mannschaften werden nun von Anfang an Vollgas gegen uns geben. Ein einstelliger Tabellenplatz sollte aber drin sein, und damit wäre ich auch sehr zufrieden.

Redaktion: Am Sonntag ist das erste Pflichtspiel zu Hause gegen Ampen. Im April habt ihr dort 3:2 verloren. Wie geht es am Sonntag aus?

Thomas Loch: Ampen hat eine gute Mannschaft. Sie haben sich gezielt und gut verstärkt. Bei uns fallen einige Spieler aus den verschiedensten Gründen aus. Mit einem Punkt wäre ich sehr zufrieden.

Redaktion: Wie du sicher mitbekommen hast, ist die lange Zeit der Scheidinger Prohibition aufgehoben. Gefühlt war sie länger als die Prohibition in den USA in den 20-er und 30-er Jahren. Endlich gibt es wieder frisch Gezapftes in Scheidingen. Unser altes Vereinslokal hat mit neuem Pächter wieder aufgemacht. Man kann dort speisen und es findet auch Thekenbetrieb statt. Werdet ihr denen mal einen Besuch abstatten?

Thomas Loch: Natürlich gehen wir da hin. Das ist doch selbstverständlich. Ich habe mich ja auch in jungen Jahren noch bei Foschepoth umgezogen. Schöne Zeiten waren das.

Redaktion: Für einen kleinen Umtrunk? Oder doch für einen Großen? 

Thomas Loch: Für einen kleinen Umtrunk gehen die Jungs nicht los!

Die Redaktion der SuS-Webseite bedankt sich recht herzlich für das Interview, die offenen Antworten und für die Zeit, die du dir genommen hast. Viel Glück für die neue Serie.