Als der Schiedsrichter dem Treiben auf dem Platz ein Ende setzte, konnte man (vorhandener Galgenhumor vorausgesetzt) froh sein, dass es nicht zweistellig wurde. Mit 1:9 kam die Erste beim Tabellenführer in Westönnen unter die Räder.

Eine gute Neuigkeit vorweg, nach quälenden Monaten gab René Potthoff sein Startelfcomeback. Schön, dass er wieder die Äcker im Kreis umpflügen kann. Vor dem Spiel schüttete es wie aus Kübeln, doch pünktlich zum Anstoß zeigte sich Sonne. Auch verletzte sich niemand ernsthaft. Viel mehr Positives kann man heute leider nicht festhalten.
Zwar ging die Elf vom Bispingwald nach 10 Minuten durch Jonas Falkenberg (Vorlage mal wieder Brzozowski) in Führung, doch nach 25 Minuten glich Westönnen aus. Ein Freistoß wurde zügig ausgeführt und plötzlich stand Ruhrmann alleine vor Pascal Kampmann und blieb eiskalt. Nur 5 Zeigerumdrehungen später waren die Westönner wieder cleverer. Ein Freistoß auf Höhe der Eckfahne wurde flach in den 16er gegeben und Schmidt zeigte sich gedankenschneller als die gesamte Defensive . Zur Pause stand es 2:1, da ein weiteres Tor der Gastgeber aufgrund einer Abseitsstellung keine Anerkennung fand.
Was nach dem Pausentee passiert, ist nur schwer in Worte zu fassen. Nur 2 Minuten nach Wiederanpfiff klingelt es erneut im Scheidinger Gehäuse. Spätestens nach dem 4:1 per Elfmeter durch Scheele vergeht einem der Spaß. Jetzt könnte man einige der berüchtigten Phrasen aneinanderreihen. Unsere Männer bekamen keinen Zugriff, waren einen Schritt zu spät oder einen Gedanken zu langsam. Entlastung gab es auch kaum, da der Spielaufbau zu fehlerhaft und teilweise zu naiv wirkte. In der Defensive waren die Abstände zu groß und die Zweikampfführung erreichte nicht die sonst gewohnte Konsequenz.
Folgerichtig zappelte die Kugel noch mehrmals im Netz. Somit konnte man froh sein, dass die Westönner in den letzten 10 Minuten etwas auf die Bremse traten. Nach dieser enttäuschenden Vorstellung muss am kommenden Freitag gegen den Tabellennachbarn aus Hovestadt eine andere Leistung gebracht werden.

Anstoß ist um 19 Uhr und gerade jetzt muss man klare Kante zeigen. Sowohl das Personal auf unserem schönen Kunstrasen als auch die Zuschauer am Rand müssen an einem Strang ziehen. Einsatz, Wille, Anfeuern, Motivieren und die 3 Punkte bleiben am Bispingwald!