2te mit torlosem Remis gegen Bachum-Bergheim II

Während Menschenmassen die Seen belagerten und vor Freibädern stundenlang brutzelnd Schlange standen, um sich wenigstens etwas Abkühlung zu verschaffen, spielte unsere 2te am Bispingwald gegen Bachum-Bergheim. Wer mehr als nur das Ergebnis wissen möchte, muss den „Weiterlesen-Button“ klicken, drauftippen oder ihm sonstwie Aufmerksamkeit zukommen lassen.

Diejenigen, die sich nicht wie Büchsensardinen ans Wasser begeben wollten, kamen zum Platz nach Scheidingen, wo es mehrere Spiele zu verfolgen gab. Aufgrund der bekannten Situation waren die Abläufe natürlich angepasst. Zuschauer mussten sich registrieren, Getränke wurden am präparierten Sportheim ausgeschenkt und in naher Zukunft soll es auch wieder frittierte Zauberstäbchen und Currywurst geben.

Hochmoderne Registrierung. Für Besitzer eines alten Nokia 3330 gab es auch die Möglichkeit der handschriftlichen Anmeldung.
Besonders bei der Bullenhitze lebensnotwendig. Der an das Hygienekonzept angepasste Verkauf.

Doch genug zu den Rahmenbedingungen. Wichtig ist auf’n Platz!

Top-Torjäger Domke mit neuer Sportbrille à la Edgar Davids.

Den sengenden Temperaturen geschuldet, war das Tempo auf dem aufgehitzten Kunstrasen eher überschaubar. Beide Mannschaften tasteten sich schwitzend und stöhnend ab. Nach knapp 15 Minuten näherte sich unsere Truppe erstmals der Gefahrenzone an. Nach einem feinen Spielzug über Domke, Hilsmann und Markus Pyka kam 500 PS zum Abschluss, doch verzog knapp. Kurz darauf gab auch Bachum-Bergheim den ersten Warnschuss ab, der das Tor von Tom Zimmermann aber nicht in ernsthaft gefährdete. Die erste von vielen Trinkpausen folgte dann.

Der Gästekeeper in tiefenentspannter Körperhaltung.

Nach 20 Minuten legte Lars Hansner einen starken Lauf über die rechte Seite ab, ließ einige Gegenspieler verdutzt hinterhergucken, doch legte sich den Ball im 16er etwas zu weit vor. Fünf Minuten danach behauptete Marcel Rother den Ball und legte clever auf Domke quer, dessen Abschluss allerdings von einem Feldspieler zur Ecke geklärt werden konnte. Diese flatterte weit nach Außen zu Hilsmann, der in der Mitte Jonas Konrad fand. Dessen Volleyschuss segelte nach sehenswerter Annahme allerdings über den Ballfangzaun. Nach einer halben Stunde wurde munter durchgemischt, sodass die erschöpften Spieler kurz durchschnaufen konnten. Kurz vor dem Halbzeitpfiff gab es noch einen indirekten Freistoß im 16er, da der Gästekeeper den Ball zu lange in seinen Händen hielt. Trotz einiger Abschlüsse führte auch diese Möglichkeit nicht zum Erfolg.

Hitze von Oben, Hitze von Unten. Wenigstens sind die Schuhe nicht geschmolzen…

In der Halbzeit wurde eifrig Flüssigkeit aufgenommen. Auch der eine oder andere Sonnenschutz wurde aufgefrischt, bevor die zweiten 45 Minuten starteten.

Schatten. Ungefähr so beliebt wie kühle Getränke, Eis und ein Bad im kühlen See.

Die Freiluftsauna zeigte immer deutlichere Wirkung, sodass das Spiel weiter an Tempo verlor. Nach etwa 60 Minuten dann aber ein kleiner Aufwecker. Hilsmann zündete über die linke Bahn den Turbo und schloss aus zweiter Reihe ab. Die Wumme knallte an den Pfosten und landete bei Mahdi Albahar, der den Torwart zu einer sehenswerten Flugeinlage zwang.

In der Defensive zeigten sich unsere schweißtriefenden Spieler aufmerksam und ließen wenig bis gar nichts zu. Beispielhaft sei eine Szene von Steffen Foschepoth erwähnt, der beim Spielaufbau einen Pass spielte, der ein wenig zu optimistisch geraten war und beim Gegner landete. Wie ein tollwütiger Terrier nahm er aber direkt die Verfolgung auf und erkämpfte sich das Spielgerät zurück. Dieser (gerade bei den abscheulichen Wetterbedingungen) Einsatz war auch in Sachen Laufbereitschaft bei ausnahmslos allen Kickern zu sehen, was umso beeindruckender erscheint, wenn man bedenkt, dass die Zuschauer vom bloßen Sitzen klatschnass waren.

In der Schlussphase wurden die Visiere noch einmal hochgeklappt, doch bis auf eine gute Möglichkeit Domkes sprang nicht mehr viel raus. Gegen Ende merkte man die enorme Erschöpfung, was sich an vermehrten Verbaläußerungen festmachen ließ. Mit dem torlosen Remis kann die 2te auf jeden Fall gut leben. Ein Sieg wäre zwar drin gewesen, aber das Ausbleiben von Hitzeschlägen, Kreislaufzusammenbrüchen oder anderweitigen Verletzungen hat in dieser Phase der Vorbereitung die höhere Priorität.

Jens Hagedorn, Schiedsrichter, Betreuer und Hausmeister in Personalunion.