„Puh, das müssen wir erst mal sacken lassen“. Unsere Trainer Steffen und Thomas konnten gar nicht glauben, was sich in den Stunden zuvor beim Westfälischen Hallenmasters für B-Juniorinnen in der Kreissporthalle Ibbenbüren abgespielt hatte……….  Dieses ein mal jährlich stattfindende Turnier gilt auch als inoffizielle Hallenmeisterschaft für überkreislich spielende westfälische B-Juniorinnen-Mannschaften.

Um die drei Bundesligisten FSV Gütersloh, VfL Bochum und FC Iserlohn gruppieren sich weitere Top-Teams aus der Regionalliga. Westfalen- und Bezirksligisten komplettieren das elitäre Teilnehmerfeld.

30 Mannschaften (3 Gruppen a 10) kämpfen an zwei Tagen um den begehrten Titel, wobei der Seriensieger aus Gütersloh als Tabellenführer der Bundesliga West/Südwest natürlich auch in diesem Jahr wieder als Topfavorit galt.

Die SuS-Mädels wurden in die Gruppe C gelost. Neben dem Bundesligisten VfL Bochum, den beiden Regionalligisten (Herforder SV und Concordia Flaesheim), zwei Westfalenligisten (Arm. Bielefeld und Union Wessum) warteten noch die Bezirksligisten aus Emsdetten, Delbrück, Enger und Spexard auf unser Team.

Fast schon gewohnt begann der Turnierreigen am Samstag mit einer Niederlage für uns. Beim 0:1 gegen den Klassenrivalen von Union Wessum war noch viel Stückwerk zu erkennen, doch schon im zweiten Spiel „hauten unsere Mädels alles raus“. Gegen die noch nicht eingespielten Bochumerinnen gelang ihnen ein zuvor nicht geglaubter 4:2 Sieg. Maike Holbeck, Malou Hagedorn und zwei mal Romy van der Lem hießen die Torschützen. Nach einem weiteren Erfolg gegen die höherklassige Mannschaft aus Flaesheim (2:1/Alina Schriewersmann u. Romy v.d.Lem) konnte die Bilanz im letzten Spiel noch verbessert werden. Der SV Spexard wurde durch Treffer von Malou, Alina und Romy mit 3:0 geschlagen und somit standen neun Punkte aus vier Spielen zu Buche; das bedeutete Gruppenplatz zwei. Geburtstagskind Nele Schmidt hatte somit doppelten Grund zum feiern……..

Der frühe Beginn am Sonntag (9:00 Uhr) lag unserer Mannschaft absolut nicht; anders ist die vermeidbare 0:1 Niederlage gegen den SC Enger nicht zu erklären. Es folgte das erste torlose Unentschieden des Tages gegen Arminia Bielefeld und damit das prognostizierte Ausscheiden nach der Gruppenphase, da die ärgsten Konkurrenten um Platz zwei (Wessum und Bochum) nach und nach Siege einfahren konnten.

Doch so schnell wollten sich die Mädels um Kapitänin Nele Kujawski nicht geschlagen geben! Jetzt erwachte das Kämpferherz und nach zwei weiteren Erfolgen gegen Borussia Emsdetten (2:1/Romy und Malou) und SC Delbrück (3:2/Jana Kröner, Aleyna Durucan und Romy) musste das abschließende Spiel gegen die in allen acht zuvor bestrittenen Spielen siegreichen Herforder Mädchen gewonnen werden. Ein schier unmögliches Vorhaben, doch unsere Mannschaft zeigte die wohl beste Leistung an diesem Sonntag und bot ordentlich Paroli. Trotz guter Chancen konnten sie keinen eigenen Treffer erzielen und so kam es wie es kommen musste: Eine kleine Unaufmerksamkeit nutzen die HSV Mädels eiskalt aus und erzielten den 1:0 Siegtreffer.

Das war es wohl……..dachten alle, denn es bestand nur noch eine winzig kleine Minichance, wenn Concordia Flaesheim den VfL Bochum und Arminia Bielefeld Union Wessum besiegen würde. Normal kommt ein „Sechser im Lotto“ wohl häufiger vor – doch das Glück schien es heute besonders gut mit uns zu meinen! Die bis dato eher harmlosen Flaesheimerinnen gewannen mit 1:0 gegen den Bundesligisten aus Bochum und die Bielefelder Arminen behielten gegen Union Wessum in einem packenden Spiel ebenfalls mit 1:0 die Oberhand. So standen wir – hoppla – erstmals in der SuS-Vereinsgeschichte im Viertelfinale dieses hochklassigen Turniers. Da kam bei etlichen unserer Mädels (verständlicherweise!) richtig Gänsehaut auf!
Mit dieser überraschenden Qualifikation hatten wir aber unser Glück aufgebraucht. Im letzten Viertelfinale erwartete uns der spielstarke Regionalligist Fortuna Freudenberg. Nach zwei schnellen Gegentoren lagen wir mit 0:2 im Rückstand, doch auch wir haben technisch gute Spielerinnen in unserer Mannschaft und so kam es nicht von ungefähr, dass Romy van der Lem in der fünften Minute den Anschlusstreffer erzielen konnte. Nur dreißig Sekunden später hätte Malou Hagedorn fast den Ausgleich erzielt, doch leider zielte sie zu genau und setzte den Ball knapp am Tor vorbei. Schade, denn ein zweiter Treffer hätte dem Spiel sicher nochmals neue Spannung verliehen. Als dann kurz vor Ende der Partie der Futsal zum dritten Mal bei uns im Netz zappelte, war natürlich alles entschieden.
Unter dem anerkennenden und lauten Beifall der vielen mitgereisten Eltern verließen unsere Mädels dann trotz der Niederlage sichtlich stolz die Halle.

Trainer Steffen dazu: „Das war vielleicht ein Wechselbad der Gefühle: Erst der tolle Samstag, dann der absolut miese Beginn am Sonntag und letztendlich so ein grandioser Erfolg – alle sind megaglücklich!       Wir sind fünfter von den dreißig besten westfälischen B-Juniorinnen-Teams geworden und vor uns stehen ausnahmslos Bundes- u. Regionalligisten. Dieses Gefühl wollen wir mit in die Rückrunde nehmen um dann die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen!
Bein besonderer Dank gilt auch den vielen mitgereisten Eltern, die uns prächtig unterstützt haben. Ich glaube, wir haben unserem Geburtstagskind Nele Schmidt hier und heute ein besonderes Geschenk bereitet!“

Unsere Mannschaft:
Torhüterinnen: Nele Kujawski – Lea Schröder
Block 1: Alina Schriewersmann – Jana Kröner – Malou Hagedorn – Romy van der Lem – Nele Schmidt – Friederike Mawick – Maike Holbeck – Tess Radau
Block 2: Johanna Brauckmann – Ruth Kolter – Franziska Bartmann – Aleyna Durucan – Edona Loshaj – Laura-Jil Jüptner – Leonie Heim – Patrizia Hansel

Ergebnistafel:

1.) Union Wessum 0:1
2.) VfL Bochum 4:2 Holbeck; Hagedorn; 2x van der Lem
3.) Concordia Flaesheim 2:1 Schriewersmann; van der Lem
4.) SV Spexard 3:0 Hagedorn; Schriewersmann, van der Lem
5.) SC Enger 0:1
6.) Arminia Bielefeld 0:0
7.) Borussia Emsdetten 2:1 van der Lem; Hagedorn
8.) Delbrücker SC 3:2 Durucan; Kröner; van der Lem
9.) Herforder SV 0:1

Viertelfinale
Fortuna Freudenberg 1:3 van der Lem