Scheidinger Damen mit enormer Leistungssteigerung – aber ohne Punkt 

 

SC Union Bochum-Bergen – SuS Scheidingen

Nach der letzten 6:0 „Klatsche” vor zwei Wochen gegen Salchendorf und der coronabedingten Spielabsage letzten Sonntag gegen Herne, musste eine deutliche Leistungssteigerung folgen, um beim Tabellendritten nicht erneut unterzugehen. SuS-Trainer Uwe Knäpper wollte hinten “Beton anmischen”, um so lange wie möglich das Unentschieden zu halten und brachte zwei äußerst starke Abwehrreihen ins Spiel, hinter denen Kapitänin Henrike Dörholt als Libero für Ordnung sorgen sollte.

Die Scheidinger Damen kamen gut ins Spiel, waren nah an ihren Gegenspielerinnen und zeigten in den Zweikämpfen die zuvor so oft vermisste Präsenz. Das führte dazu, dass ein Freistoß von Sina Dirkvormhof aus der 19. Minute die schwarz-weißen in Front brachte. Melanie Dirkvormhof setzte sich danach gut durch und “stocherte” den Ball nach zwei Pfostenberührungen über die Linie. 0:1 SuS

Bochum-Bergen kam danach kaum besser ins Spiel. Einige Ecken und Halbchancen zwischen der 20. und 30. Minute wurden vergeben bzw. stark von der Scheidinger Defensive geklärt. Das 1:1 aus der 33. Minute kam deshalb auch etwas unerwartet. Ein schnell ausgeführter Einwurf der Gegnerinnen sorgte für wenig Zuordnung auf Seiten des SuS. Bochums Melina Laftsidis schoss zwar erst nur unsere Torhüterin Julia Bispinghoff an, diese konnte den Ball aber nicht final festmachen, sodass der Ball den Weg ins Tor fand. Mehr als unglücklich.

Vor der Halbzeit gab es noch einen Freistoß für Bochum, welcher von gerade mal 16 Metern Entfernung aber nur den Weg in die Mauer fand. Melanie Dirkvornhof scheiterte dann noch an der Bochumer Torhüterin, bevor der Schiedsrichter zum „Pausentee” bat.

Mit frischem Wind, in Person von Mara Behrens, wollte Trainerin Jule Dülberg mehr Tempo ins Spiel bringen, sodass es zur Halbzeit den ersten Wechsel gab. Bevor es aber Aktionen nach vorne geben sollte, war der SuS vorerst in der Abwehr gefordert. In der 58. Minute gab es direkt drei Ecken hintereinander für die Union, die aber zum Glück von Anna Schmidt-Barthel souverän geklärt werden konnten.

Für die viel geforderte Edona Loshaj kam in der 60. Minute Esra Toy ins Spiel und sollte auf der linken Außenbahn für mächtig Trubel sorgen. Kurz danach musste der SuS aber einen Dämpfer hinnehmen, denn Melina Laftsidis traf erneut für die Ruhrpottlerinnen. Sie konnte sich aus dem Halbfeld bis in den 16er kämpfen, ließ drei Scheidinger Spielerinnen stehen und zog den Ball zentimetergenau an Julia Bispinghoff vorbei. 2:1 Bochum.

Durch das nun härtere Einsteigen beider Mannschaften und die teils strittigen Schiedsrichterentscheidungen wurde die Stimmung immer hitziger. Der SuS-Anhang probierte alles um die Mädels nochmal nach vorne zu “peitschen”. Daraus resultierte eine gute Torchance in der 71. Minute, welche aber wegen angeblicher Abseitsstellung nicht zum Erfolg führte. Ebenso wie eine Flanke von Mara Behrens auf Sina Schmidt. Diese steckte den Ball stark durch zu Esra Toy, welche aber an Bochums Alea Rimpel scheiterte.

Ein letzter Offensivwechsel auf Seitens des SuS deutete sich an und so sollte Sina Schmidt für Aileen Drees in der 79. Minute für mehr “Power” in der gegnerischen Hälfte sorgen. Bochum kam kurz darauf zu einer guten Torchance, durch einen individuellen Fehler im Mittelfeld, welcher aber zum Glück knapp das Tor verfehlte.

In der 86. Minute kam ein langer Ball auf Esra Toy welche den Ball direkt an Sina Dirkvormhof übergab. Diese scheiterte noch an der Torhüterin und dem Pfosten, sodass der Weg aber nun frei war für Sina Schmidt, welche nur noch einschieben musste. Die Freude über den Ausgleich war riesig!

Es waren zwar keine fünf Minuten mehr zu spielen, was aber (leider) nicht hieß, dass kein Tor mehr fallen sollte. In der 89. Minute war es Unions Angelina Brück die ein nicht 100% konsequentes einsteigen der Scheidinger Abwehrreihen nutzte und den Ball in aller “Sonntagsschussmanier” ins Tor manövrierte. Die restliche Zeit reichte den Scheidinger Damen nicht aus, um nochmal gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen und so stand es nach guten 90 Minuten trotzdem 3:2 für die Heimmannschaft. Die Trauer über die bittere Niederlage war bei der Mannschaft verständlicherweise größer als der Stolz über die gezeigte Leistung. Nun heißt es weiterarbeiten und in den nächsten Spielen schauen was noch so möglich ist im Abstiegskampf – abgeschrieben hat sich die Mannschaft noch lange nicht!

Aufstellung: Julia Bispinghoff, Anna-Maria Kree, Aileen Drees (79. Sina Schmidt), Anna Schmidt-Barthel, Henrike Dörholt, Lea Peck, Sina Dirkvormhof, Edona Loshaj (60. Esra Toy), Magdalena Hof (45. Mara Behrens), Melanie Dirkvormhof, Vivien Trümmel; Friederike Mawick, Nina Braukmann, Anna Berger, Nele Kujawski

Durch die aktuelle Lage zwischen Russland und der Ukraine wollten die Scheidinger Damen gerne ein Zeichen gegen den Krieg setzen, welches nicht nach ein paar Tagen aus den Augen verschwunden ist. Deshalb wird die Mannschaft in den nächsten Wochen in blau-gelben Sondertrikots auflaufen, worauf das Statement “STOP WAR” zu finden ist. In diesem Zuge möchten wir uns beim Textildruck in Werl bedanken, welcher diese Aktion initiierte und möglich machte.