Sassendorf II eine Nummer zu groß für unsere 2te

Nach dem mühsamen Sieg gegen Fatihspor wartete mit Bad Sassendorf ein ganz anderes Kaliber auf unsere 2te Mannschaft. Die Kurortler behielten die 3 Punkte nach dem Abpfiff und gewannen verdient mit 3:1, wobei unsere Truppe nicht chancenlos war.

Scheidingen früh unter Druck

Da das Spiel auf dem Kunstrasen stattfand, musste ein kleiner Spaziergang eingelegt werden.

Die Sonne ließ nochmals ihre herbstlichen Muskeln spielen, sodass die Zuschauer am Kunstrasenplatz feinstes Kreisligawetter geboten bekamen. Die favorisierten Gastgeber machten direkt Dampf und setzten unsere 2te mächtig unter Druck. Die Säulen der Sassendorfer hatten zwar schon einige Jahre Kreisliga auf dem Kerbholz, diese aber auch auf hohem Niveau verbracht, weshalb ihr Spiel einer klaren Marschroute folgte, die konsequent und qualitativ ansprechend verfolgt wurde. Die Trainer Brans und Pyka stellten die Mannschaft auf die mögliche Spielweise ein, welche dann auch zu beobachten war.

Sicher rotierte die Kugel in der Defensive, bis sich Lücken auftaten und äußerst präzise Bälle in die Spitze gespielt wurden. Mohammad Al Nasir macht die langen Abspiele im Zentrum fest oder es wurden die weit aufgerückten Außenspieler gesucht. Einen Kopfball konnte Clément ebenso abwehren, wie eine scharfe Hereingabe, doch der Druck auf das Tor nahm nicht ab. Die Abwehrkette hatte alle Hände voll zu tun und konnte zählbaren Schaden unter großen Einsatz noch verhindern.

Bei Ecken versammelten sich die Hünen am kurzen Pfosten und sorgten so für ständige Gefahr. Nach einer knappen halben Stunde war es dann auch eine Ecke, die für die Führung sorgte. Der Kopfball von Hoffmann landete im Knick und die akrobatischen Klärungsversuche von Griewel und Co. waren leider nicht von Erfolg gekrönt.

Entlastung führte leider nicht zum erhofften Erfolg.

Die Entlastung in Form von schnellen Gegenstößen fand auch statt, doch leider waren die letzten Pässe zu ungenau oder der Abschluss wurde nicht konsequent genug gesucht. Und so kam es in der 35. Minute zu einem (zumindest nicht glasklaren) Elfmeter, da ein Offensivspieler an der Strafraumkante wehklagend zu Boden ging. Rupprath hämmerte die Kugel wuchtig in die Mitte und erhöhte somit auf 2:0.

Unsere 2te wollte sich hier aber nicht abschlachten lassen und spielte weiter munter mit. Unter anderem Lietz und Hilsmann kamen aus aussichtsreichen Positionen zum Abschluss, scheiterten jedoch an fehlender Wucht oder Präzision. Es wurde hier und da noch gefährlich, doch die Abwehrkette hielt bis zum Halbzeitpfiff dicht.

 

Spielerische Steigerung, fragwürdige Spielleitung

 

Motiviert ging es in die zweite Hälfte der Partie. Durch starke Pressingsituationen konnten einige halbgare Möglichkeiten herausgespielt werden, wobei leider wieder nichts Zählbares herausspringen wollte. So kam dann Top-Torschütze Al Nasir per Kopf an eine punktgenaue Flanke und netzte sicher ein. 3:0…

Statt die Flügel frustriert hängen zu lassen, steckten die Spieler nicht auf. Nach einem starken Lauf tauchte Hilsmann allein vor Keeper Lipphardt auf, der im Duell allerdings Sieger blieb.

Zwischendurch schalteten sich die Außenverteidiger Berenhardt und Hansner mit in die Offensive ein. Einige gute Gelegenheiten wurden aber erneut nicht genutzt. Sassendorf schaltete einen Gang herunter, blieb dennoch weiterhin gefährlich. Eine Doppelchance konnte Clément entschärfen, wobei der Nachschuss aus offensichtlicher Abseitsposition erfolgte. Einen Lattenkracher hatten die Gastgeber auch noch im Holster.

Viel Redebedarf gab es in der Schlussphase.

Die an sich sehr faire Partie wurde nun allmählich unruhiger, was (aus Sicht des Schreiberlings) vor allem am Unparteiischen Schweier lag. Unmutsbekunden wurden unabhängig von der Wortwahl oder des Tonfalls als Angriff auf seine Person gewertet und mit wenig Souveränität eingeordnet. Nicht falsch verstehen. Ich bin dankbar, dass sich der Herr die Zeit genommen hat, und Menschen machen Fehler, was ihnen auch verdammt nochmal zugestanden werden soll, doch Respekt ist keine Einbahnstraße.

Doch bevor wir uns weiter mit diesem Thema beschäftigen, wurde auch noch Fußball gespielt. In der 80. Minute hatte der eingewechselte Capone ein Adlerauge und schickte den ebenfalls eingewechselten Grote in die Tiefe. Dieser blieb cool und erzielte den Anschlusstreffer.

Nun wurde es etwas wilder, was vornehmlich an der Art und Weise der Spielführung lag. Als ein Sassendorfer Minuten lang beim Flachabstoß um eine gelbe Karte bettelte, ignorierte der Schiedsrichter diese Farce gekonnt. Er wirkte beinahe wie ein trotziges Kind, das an der Kasse kein Ü-Ei bekommt. Stattdessen hagelte es gelbe Karten für Brans und Pyka, die an der Seitenlinie ihre Meinung kundtaten. Kurz vor dem Abpfiff dann mein persönliches Highlight. Der Unparteiische nahm eine (ihm offensichtlich nicht passende) Äußerung von der Seitenlinie wahr. Als er im Gespräch mit den Trainern keinen Schuldigen ausmachen konnte, warnte er vor, dass er ansonsten Pyka mit der Ampelkarte bestrafen würde, was er dann auch tat.

Die Spieler rieben sich verwundert die Augen und schüttelten heftig mit den Häuptern. Wie gesagt, Respekt ist keine Einbahnstraße. Es wirkte grob gesagt so. „Wenn der eine von Mannschaft A aus meiner Sicht doofes Zeug redet, dann gucke ich bei Mannschaft B mal nicht so genau hin.“ Dabei handelt es sich um meine subjektive Wahrnehmung und spielentscheidend waren die kommunikativen Defizite auch nicht.

Zum Schluss ein Appell. Der Schiedsrichtermangel im Kreis Soest hat akute Ausmaße angenommen. Heute wirkte es zwar so, als ob man sich nicht angemessen die Meinung sagen durfte, ohne ein derartiges Kasperletheater aus dem an sich unauffälligen Spiel zu machen. Dennoch sollte man die Kirche im Kaff lassen und ein Mindestmaß an Höflichkeit und Respekt zeigen, denn  es ist ganz einfach, ohne Schiedsrichter kein Spiel.

Fazit: Einige gute Szenen, aber insgesamt waren die Sassendorfer dann doch eine Nummer zu groß für unsere Mannschaft. Am kommenden Sonntag gastiert mit Oberense der nächste Kracher am Bispingwald. Kreisliga, Bier, Currywurst mit Pommes… Also kommen und genießen!