Auf Malle ist auch am Wochenende Werktag. -Kolumne Teil 9

Sonntag. 26.06.2022. Tag der Abreise.

Heute wurden wir nicht von einem Wecker geweckt, also doch schon. Dieser bestand diesmal aber aus mehreren Lebewesen, da unsere Zimmernummer 201 wohl sehr leicht zu merken ist.

Sie ist auch einfach zu finden, zweiter Stock, erstes Zimmer. Jedes Kindergartenkind bekommt diese Gehirnleistung morgens um 6 Uhr hin. Also wurden wir mal von mehreren schreienden Männern begrüßt. Wie fast jede Oma jetzt sagen würde: „Ist ja mal was anderes“ – das wars auch. Alkohol war aber nicht mehr da, also sangen wir einfach ein bisschen und versuchten fit zu bleiben. Bis zum Flughafen halbwegs hinkommen, das war das Ziel. Also packte jeder seinen Koffer und wir gingen zum Check-Out. Dort lief alles problemlos ab, ohne Notiz vom bösen spanischem Hotelmanager. Dann setzten wir uns wieder in den Stuhlkreis, diesmal verzinkten wir aber nicht mehr unsere Rüstungen. Wir erzählten uns nur ein paar Geschichten von den letzten Tag und laberten absolute Scheiße. Dies hatte dann auch mal ein Ende und wir wurden von einer Horde Taxis abgeholt. Ab zum Flughafen, Check-Inn lief problemlos. Dann ernährten sich die meisten beim König der Burger, um etwas Energie dem Körper zu geben. Danach lagen, standen, saßen wir wie ein Haufen neben der Rolltreppe. Alle Strandurlauber guckten uns an, hatten aber kein Mitleid mit uns, obwohl unsere Fischerhüte für Spenden bereit lagen. Ohne Spendengeld und mit fehlender Energie ging es dann zum Boarding. Leider mit sehr viel Verspätung. Dann waren wir auch irgendwann mal in der Luft, 2:20 später sahen wir den Flughafen – endlich sind wir bald gelandet. Wir saßen im Flieger sehr verteilt und waren ruhig, teilweise auch am Schlafen. Der Pilot fand diese Leistung anscheinend schwach, hatte sich mehr von uns erwartet oder wollte einfach nur nett sein und sicherstellen, dass alle wach sind, wenn wir gelandet sind. Also knallte er die Boeing mit circa 180 Personen intus auf den deutschen Flugasphalt. Alle erschraken und auch der letzte Schlafende wurde aus dem Land der Träume zurück in die Realität geholt. Von da aus ging es dann sehr flott raus aus der Maschine und hin zum Shuttlebus. Von der Zeit waren wir perfekt im Timing, die meisten hatten schon ihr Semesterticket digital geöffnet oder ihr tolles Neun-Euro-Ticket physisch in der Hand. Dann sagte der Busfahrer: „Alles ungültig, hier gilt nicht, 3 Euro pro Person.“ Ich dachte mir, was soll diese Scheiße? „Kann ich für alle direkt bezahlen oder gibt es vielleicht ein Gruppenticket?“ Antwort: „Nix Gruppenticket. Nix bezahlen für alle. Jeder muss bezahlen und jeder braucht Ticket.“ Also zahlten ungefähr 15 Leute von uns hintereinander, separat das Ticket. Dann folgten noch circa 10 weitere fremde Fahrgäste. Bis jeder bezahlt hatte stand fest, den Zug bekommen wir nicht, außer die Bahn hat, wie in 90 Prozent der Fälle, Verspätung. Am Ende kam sie pünktlich und wir eine Minute zu spät. Eine Minute, einfach bitter. Machste am Ende nix. Natürlich ist am Sonntag kein Werktag und die Züge fahren am Minimum, sprich stündlich. Deshalb gings dann zum Dönermann um die Ecke. Dort hauten sich die meisten so nen türkisches Brot rein und wir zogen wieder ab, zurück zum Bahnhof. Der nächste Zug kam zum Glück auch pünktlich. Wir stiegen ein, alles komplett voll, hat hart genervt. Auf der Fahrt fand ich heraus, dass von Ende Mai bis Ende Juli der Fisch Matjes Saison hat. Mehr gibt’s über die Fahrt nicht zusagen. Wir stiegen also an den altbekannten Bahnhöfen Werl – Westönnen – Soest aus und begaben uns zurück in unser alltägliches Leben. Dann fing das Testen wieder an, habe ich mir Corona geholt? Bei den wenigstens war dies der Fall, es war bei vielen die Mallegrippe – vom Mallefieber zur Mallegrippe würde ich dies beschreiben.

Bekanntlich hat alles ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Ihr merkt es…die Kolumne endet leider auch mit dem Ende der Mannschaftsfahrt. Aber nicht versagen…man munkelt, dass es nächstes Jahr wieder eine neue Fahrt und eine neue Kolumne geben wird. Wie danken an dieser Stelle Johnny für seine Arbeit und seine geistlichen Ergüsse.