Brochterbecks Plan geht auf

Nicht schlecht staunten unsere SuS-Damen als sie die Nachricht erhielten auf dem steinigen Ascheplatz spielen zu müssen, obwohl direkt daneben der wunderschöne Rasenplatz vom BSV Brochterbeck alles andere als nicht bespielbar schien.

(Der Eintrag des Schiedsrichters in den Spielbericht sagt doch alles aus: „Die Bespielbarkeit des Platzes war mehr als grenzwertig“ Aber es nutze nichts: Unsere Damen mussten auf einem Ascheplatz ohne Asche spielen!)

Aber wer mag es dem Letztplatzierten verübeln, alles was geht aus der Trickkiste zu kramen, um eventuell mindestens einen Punkt gegen eine offensichtlich spielstärkere Mannschaft zu ergattern (Das Hinspiel endete 6:1 für unser Team).

Den Wunsch nach einem Punkt merkte man den Damen von Brochterbeck ab der ersten Minute an, denn sie „verbarrikadierten“ sich regelrecht in der eigenen Hälfte und hatten keine Ambitionen Nadelstiche nach vorne zu setzen bei einem Spielstand von 0:0. Unseren Damen fiel es hingegen schwer sich mit dem Geläuf anzufreunden. Bälle versprangen, Pässe kamen selten an und die Zweikämpfe wurden auch nicht richtig angenommen.

Lediglich in der 40. Minute gelang es Sina Dirkvormhof sich über die linke Außenseite durchzusetzen, um dann erst den Torwart anzuschießen und dann im zweiten Anlauf den Ball im Tor unterzubringen. Das hatten die Damen gebraucht. Ein etwas glückliches, aber aufgrund der Spielweise Brochterbecks nicht unverdientes Tor und einen 0:1 Halbzeitstand.

„Ping-Pong“ im Mittelfeld

Nicht gerade begeistert zeigte sich Aushilfscoach Thomas Kree in der Pause vom Engagement seiner Mannschaft. Das Durchsetzungsvermögen gerade im Zentrum ließ für seinen Geschmack deutlich zu wünschen übrig und die Ungeduld im Spielaufbau bereitete ihm Sorgen.

Im zweiten Spielabschnitt agierte der SuS Scheidingen etwas konzentrierter und ließ keine gegnerischen Torchancen zu, kam selbst aber auch zu keinem einzigen weiteren Abschluss. Es war ein Spiel, das sich eher zwischen den beiden Sechszehnern abspielte. Wenn man 0:1 führt, kann man damit auch gut leben, doch dann pfiff der Unparteiische in der 60. Minute – zur Überraschung aller – Freistoß für Brochterbeck, nachdem Maike Holbeck einer Gegenspielerin den Ball ins Gesicht schoss. Heftige Beschwerden gab es allerdings nicht seitens unsere Mannschaft, lag der Ball doch noch gute 25 Meter vom Tor entfernt. Das hinderte Nina Ledor aber nicht daran den Ball direkt auf das Tor von unserer Torhüterin Lisa Schleimer zu bringen, die in dem Moment leider auf dem falschen Fuß erwischt wurde und den Ball passieren lassen musste.

(Es war ein von Zweikämpfen geprägtes Glücksspiel auf eigentlich unbespielbarem Platz.)

So stand es 1:1 in der 60. Minute, was aufgrund der ebenfalls ausgeglichenen Anzahl an Torchancen (1:1) auch nicht übermäßig ungerechtfertigt war. Ein Aufbäumen unserer SuS-Damen fand leider nicht statt. Das kann man ihnen allerdings auch nicht  verübeln, denn sie waren lediglich mit 11 Spielerinnen nach Brochterbeck gereist. Darunter Mel Dirkvormhof, die körperlich nach ihrer Verletzung eigentlich noch nicht wieder auf dem Stand ist ein Fußballspiel über 90 Minuten zu bestreiten.

Und so pfiff der Schiedsrichter ein ziemlich ereignisloses Landesligaspiel pünktlich bei einem Stand von 1:1 ab, mit dem man sich dann wohl oder übel zufrieden geben muss.

SuS-Coach Thomas: „Dass wir bei schönstem Fußballwetter (und Sonnenschein) auf einen Hartplatz (ohne jeglich Asche und nur mit dicken Steinchen bedeckt) geschickt werden, der wirklich seinen Namen mehr als verdient, ist im Frauenfußball schon mehr als verwunderlich. Unsere Spielerinnen hatten mehr mit dem Platz und den daraus resultierenden widrigen Umständen zu kämpfen als mit den Gastgeberinnen. Wir haben allerdings die Zweikämpfe auch nicht so angenommen, wie es erforderlich gewesen wäre. Letztendlich ein gerechtes Unentschieden – wenn auch mit fadem Beigeschmack. Ich persönlich kann mich nicht erinnern mit meinen Teams in den letzten zwanzig Jahren mal auf Asche gespielt zu haben. Na ja, wir müssen das halt so hinnehmen.“

Dann hoffen wir mal, dass die Personallage in der nächsten Woche wieder etwas besser aussieht, damit man den Tabellenführer SSV Rhade wie im Hinspiel (2:2) etwas ärgern kann.